So machen wirs nicht!!!

Ein Erfahrungsbericht, warum gep eine Familienaufstellung nach B. Hellinger nicht macht
und ausschließlich systemische Familien- und Themenaufstellungen anbietet

 

Planschen in der Gefühlsbadewanne

Ein subjektiver Eindruck eines Teilnehmers bei einer Familienaufstellung nach B. Hellinger.

Zum ‚Dossier’ über Bert Hellingers Familienaufstellungen möchte ich meine eigenen Erfahrungen von einer kürzlich besuchten Aufstellung in Österreich beitragen.

Freitagnachmittag, in einem mit dicken Teppichen ausgelegten Seminarraum:

Stille, man spricht leise, eine Art Feierlichkeit macht sich breit. Die Leiterin der Aufstellung spricht ein paar allgemeine Sätze, kein Wort über die Methode, den Zeitplan oder andere Rahmenbedingungen. Wir sollen uns nur ganz auf die Erfahrung einlassen, sagt sie. Siebzehn Frauen und fünf Männer schauen einander an, manche scheinen einander gut zu kennen. Die Kennenlernrunde ist darauf beschränkt, dass jeder „ein paar Sätze sagen soll, damit wir die Stimme wahrnehmen können“. Ich hatte mich aus Neugier als „Stellvertreter“ nominieren lassen, war weder positiv noch negativ voreingenommen. Aber das sollte sich bald ändern. Sechs Teilnehmer werden Teile ihrer Familie aufstellen. Der erste Aufstellende schildert sein Problem, das er mit Hilfe der Aufstellung in den Griff bekommen möchte.

Ein Familienstammbaum wird aufgezeichnet, man bekommt nur über wenige Familienmitglieder Informationen. „Selbstmord“, kritzelt die Leiterin beim Großvater dazu, „Waffen-SS“ beim Vater. Bei der Urgroßmutter steht bloß „vom Bruder vergew.?“ - Bruchstücke, denke ich mir, Splitter, wo ist die Geschichte dazu? So kommen in mir keine Menschen-Bilder hoch, nur Klischees, holzschnittartige Vorstellungen, die ich eben über Selbstmörder, Vergewaltigungsopfer oder Nazis habe.

Aber schon geht es los. Stellvertreter werden ausgewählt. Der Aufstellende schließt feierlich die Augen, legt dem Mann vor ihm die Hände auf die Schulter. „Du bist jetzt mein Vater Franz“, sagt er, und schiebt in sanft und suchend an eine bestimmte Stelle im Raum. Wie beim Tischchen-Rücken wirkt das, eine Art magisches Ritual, nur dass es mit Menschen passiert. Als alle aufgestellt sind, bittet die Leiterin die Stellvertreter, die Augen zu schließen und auf ihre inneren Bewegungsimpulse zu achten.

Die Aufgestellten wiegen sich wie die Zweige im Wind, drehen sich, gehen ein paar Schritte. „Was fühlst du?“, fragt die Leiterin jeden einzelnen. „Nichts Besonderes“, hätte ich gern geantwortet, aber das wäre mir unpassend vorgekommen. Die anderen beschreiben, was sie fühlen. „Ich habe ein ganz intensives Schaudergefühl“, sagt eine Teilnehmerin. „Es kribbelt in der rechten Hand“, meint ein anderer. „Mich zieht es hinunter, ich kann mich kaum auf den Beinen halten“, flüstert eine dritte. Ich bin neugierig, was die Leiterin zu diesen seltsamen Manifestationen sagen wird. „Aha, mhm“, meint sie nur, und geht weiter. Sonst sagt sie nichts. Als sich minutenlang nichts mehr bewegt, nimmt sie einzelne Familienmitglieder bei der Hand und verändert deren Position. Langsam kommt Dynamik in das Spiel, manche wollen weit weg von anderen, andere haben das Bedürfnis, ihr „Familienmitglied“ zu umarmen. Gesprochen wird nicht, darf nicht werden, dafür sorgt die Leiterin: „Nicht erklären, lass dich auf deine Gefühle ein, bitte“. Erste Tränen kommen auf, andere schüttelt es, jemand kauert sich auf den Boden und schluchzt.

Es wird mir klar, dass hier keine Schauspielerei stattfindet. Die Gefühle sind echt, niemand verstellt sich. Aber woher kommen diese starken Gefühle? Viele der Anwesenden scheinen zu glauben, dass sich die – Großteils verstorbenen – Familienmitglieder auf magische Weise hier in den Aufgestellten manifestieren.

Ich bleibe skeptisch und beobachte. Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass hier jeder seinen eigenen inneren Bildern nachgeht und diese auf die Dargestellten anwendet? Wer hat nicht eine eigene Vorstellung von einem zu wenig fürsorglichen Vater, oder einer überforderten Alleinerzieherin, oder davon, was eine Mutter für ein früh verstorbenes Kind fühlt? Hier werden keine fremden Familien aufgestellt, sondern jeder steht für sich selbst da und lässt sich durch die Aufstellung dazu anregen, in die eigene Gefühlswelt abzutauchen.So gesehen ist es allerdings eher förderlich, dass man möglichst wenig über die darzustellenden Personen erfährt.

Viel Leid, viel verdrängte Traurigkeit kommt zu Tage. Abhilfe sollen ritualisierte Versöhnungsgesten schaffen, die von der Leiterin genau vorgegeben werden. „Das Schwere, das ich für dich getragen habe, das geb’ ich dir jetzt zurück.“, heißt es da etwa. Kissen werden symbolisch überreicht. Tränen und Umarmungen. Ob das reicht, um jahrzehntelang aufgestauten Frust und Aggressionen los zu werden? In härteren Fällen lässt die Leiterin die schuldig gewordenen Elternteile oder Partner sagen: „Mehr war einfach nicht drin“. Na, hoffentlich ist das ein Trost, denke ich mir. Aber der erste Aufsteller, Oskar, der sich nach seiner Aufstellung „unglaublich befreit und erleichtert“ fühlte, sitzt schon eine Stunde später wieder wie ein Häufchen Elend auf seinem Platz, immer noch mit jeder Faser ein trauriges Kind. In der nächsten Aufstellung, diesmal als Stellvertreter, wird er wieder viel weinen und sich lieber zu den Kriegsopfern legen als bei den lebenden Geschwistern stehen zu bleiben.

Überhaupt fällt mir im Lauf der zwei Tage auf, dass auch andere Gruppenmitglieder immer wieder ähnliche Rollen spielen, ähnliche Gefühle ausleben. Mit den aufgestellten Familien hat das teilweise wenig zu tun. „Siehst du das in deiner Familie?“, fragt die Leiterin gelegentlich den Aufstellenden. „Nein, eigentlich überhaupt nicht“, kommt prompt als Antwort, was aber niemanden zu stören scheint. Wenn die Teilnehmer es so fühlen, dann muss es so stimmen. Gefühle haben immer Recht! Das bemerke ich auch, als ich laut anmerke, dass es mir ein wenig unplausibel erscheint, wenn im Mutterleib verstorbene Kinder Zuneigung zu den später geborenen Geschwistern fühlen können. „Sei nicht so ein Rationalist!“, fährt mir meine Nachbarin über den Mund. Gedanken sind hier offenbar verpönt, sie stören das Bad in der Gefühlssuppe. Motto: lass es einfach raus, woher es kommt und was es bringt, wirst du schon noch sehen.

Mir ist das Ganze zu schwammig, zu klebrig, zu wenig zielgerichtet, und ich frage mich, ob wir nicht die über Jahrhunderte entwickelte abendländische Methode des rationalen Hinterfragens allzu leichtfertig über Bord werfen. Sicher ist es schön, tut es gut, wenn man endlich seinem „Vater“ weinend in den Armen liegen kann, wenn bei der Aufstellung anwesende echte Geschwister endlich einander sagen können, wie sehr sie sich mögen. Aber ohne intensive psychologische Begleitung, ohne Vor- und Nachbereitung erscheint mir die Methode des Familienaufstellens ein wenig ineffizient zu sein.

Die große Überraschung kommt für mich bei der Abschlussreflexion. Als ich versuche, vorsichtig meine Bedenken zu formulieren, stimmt mir die Leiterin, eine erfahrene Psychologin, ohne Einschränkungen zu. Einige Teilnehmer runzeln die Stirn. Ja, sie denke auch, dass sich jeder zu mindestens 50 Prozent selbst aufstelle, meint sie, und überhaupt könne man sich hier nur Anregungen, Anstöße holen für die eigentliche Arbeit an der persönlichen Entwicklung, die oft in eine ganz andere Richtung führe, als von der Aufstellung angedeutet wurde. Aha, denke ich mir, die Gefühlsbadewanne ist also nur eine Art Buchstabensuppe, aber das Lesen nimmt sie einem nicht ab. Gut so, ich bin versöhnt. Impulse, über die eigene Geschichte nachzudenken, hat es immerhin einige für mich gegeben. Dass viele andere Teilnehmer der Methode weiterhin eine Art Zauberkraft zuschreiben, ist deren Sache. Mögen sie trotzdem beim Planschen in ihrer Gefühls-Badewanne eines Tages einen Schatz heben.

Der Autor äußerte ausdrücklich den Wunsch anonym zu bleiben. Stellungnahmen zum Artikel leiten wir gerne weiter. Zusendungen an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Systemische Themenaufstellung - Unsicherheit in der Sicherheit
– Mai 2008 in Meran

 

Zur Situation:

Ich lebe gemeinsam mit meiner Partnerin und meiner 14. jährigen – also hoch pubertierenden Tochter – sowie 3 Hunden in Wien. Meine Freundin und ich sind seit knapp 4 Jahren zusammen und ich empfand unsere Beziehung eigentlich immer als sehr stabil – sicher und von Liebe getragen. Doch in den letzten Monaten – parallel mit der immer deutlicheren Pubertät meiner Tochter, wurden unsere Konflikte immer heftiger. Ich fühlte mich zwischen meiner Freundin und meiner Tochter hin und her gerissen. Bekam einerseits den Vorwurf wenig konsequent und zu gutgläubig meiner Tochter gegenüber zu sein. Wollte aber gleichzeitig auch nicht glauben, dass mein Kind,  nur weil es jetzt in der Pubertät ist, auf einmal nur mehr abartig böse und verkommen sein sollte. Ich hatte zumindest teilweise Verständnis für ihre Aktionen und wusste selbst nicht mehr wo und wann ich Grenzen setzten sollte. Schlussendlich stand ich einfach nur mehr zwischen den Stühlen – unfähig noch eigene Gefühle wahrnehmen oder selbständige Entscheidungen treffen zu können. Eigentlich verstand ich mich ja mit meiner Tochter gut – wie haben ein gutes Verhältnis. Aber immer mehr bekam ich das Gefühl mich zwischen meiner Tochter und meiner Freundin entscheiden zu müssen. Da offensichtlich ein Leben zu dritt nur alle Beteiligten unglücklich machte.

Am letzten Tag des Seminars bekam ich dankeswerter Weise die Möglichkeit diese Problematik aufzustellen. Zur kurzen Hintergrund Information: Inzwischen war die Situation in Wien so eskaliert dass meine Freundin ausgezogen und mit meiner Tochter zerstritten war und meine Tochter sich aus der Wohnung geschmissen fühlte weil ich sie gebeten hatte bis zu meiner Wiederkehr (3 Nächte) zur Großmutter zu gehen bei der sie sowieso fast einmal in der Woche schläft. Beide wollten nie wieder miteinander ein Wort sprechen… und ich stand in der Mitte… nahe einem Zusammenbruch. Doch ich wollte nicht länger schwach und hilflos sein. Ich wollte etwas tun – wollte handeln und dann hatte ich meine Aufstellung.

 

Exploration:

Teil Identifizierung

Aufgestellt wurden alle beteiligten Personen

- meine Freundin in der Rolle als meine Partnerin

- meine Freundin in der Rolle des „Stiefvaters“

- meine Tochter

- mein Anteil als Mutter von Melina

- meine Eigenverantwortung

- meine Verantwortung

- meine konstruktive Durchsetzung

- meine Rolle als Kratzbaum in der Pubertät meiner Tochter

- das gute Mutter-Kind Verhältnis

- der verstorbene Vater meiner Tochter

- meine Schwäche und Verzweiflung

- mein Humor

- Unsere Hunde – als ewig 3 jährige

- gemeinsame Freunde meiner Partnerin und mir

- gemeinsame Feinde meiner Partnerin und mir

- Sowie eine verstorbene Verwandte meiner Freundin die sich in einer ähnlichen Situation wie meine Freundin – nämlich ausgeschlossen und nicht gewollt fühlte.

 

Erleben:

Ich versuchte alle Personen und Anteile so gut wie nur möglich zu platzieren. Ich wollte es so gerne schaffen, dass sich alle verstehen und glücklich sind. Doch bereits nachdem alle ein paar Minuten auf ihren Platz standen schien die Situation total zu eskalieren.

Meine Freundin als Partnerin war total verzweifelt und brach fast zusammen. Die Situation erschien ihr komplett verfahren und fremd. Sie wusste nicht was sie tun sollte. Es war ihr einfach alles zuviel.

Meine Tochter stand neben ihr und ihr war total egal wie es ihr ging. Sie wollte eigentlich nur weg von ihr.

Nun wurden die Personen gebeten sich einen Platz zu suchen der ihnen angenehm und erträglich erscheint. Ich konnte diesmal nicht einschreiten sondern durfte einfach nur beobachten und so sah ich mit traurigen Augen, dass meine Freundin und meine Tochter eine große Distanz zueinander aufbauten. Anders schien es nicht möglich zu sein…

Nun gesellten sich auch noch meine Anteile als Mutter – als Kratzbaum – das gute Mutter Tochter Verhältnis und der verstorbene Vater zu meiner Tochter. Die mir von dieser „Mannschaft“ umgehen doch sehr gestärkt und zufrieden wirkte.

Unsere Freunde, mein Humor, die Hunde, meine Verantwortung und meine Eigenverantwortung standen irgendwie verteilt und meine Schwäche kauerte verzweifelt und mit Bauchschmerzen in einer Ecke. „Toll! Genauso fühl ich mich“ dachte ich mir aber ich sah nach wie vor keine Möglichkeit das ganze auch nur ansatzweise zu entflechten….

Ich sah zu meiner Freundin als Partnerin die komplett einsam nur mit der verstorbenen Verwandten und den gemeinsamen Feinden im Nacken zu mir als Mama blickte und zu mir wollte. Doch ich als Mama wollte bei meiner Tochter bleiben.

 

Erkenntnisse:

Da fiel mir erstmals auf das ich als Partnerin von meiner Freundin überhaupt nicht vorhanden war.

Ich reklamierte dies sofort und stellte mich nun als Partnerin mitten in den Kreis. Hinter mich gesellten sich sofort die Verantwortung – die kreative Durchsetzung und meine Eigenverantwortung.

Ich wollte mit der einen Hand meine Tochter halten und mit der anderen Hand meine Freundin halten. Und nun passierte natürlich genau folgendes – ich stand in der Mitte. Beide zogen an mir wie verrückt und ich wusste wieder nicht was ich tun sollte. Ich wurde aufgefordert abwechselt die Hand meiner Tochter und die meiner Freundin loszulassen und dabei auf meine Gefühle zu achten. Als ich die Hand meiner Tochter los ließ merkte ich auf einmal dass ich mich gut dabei fühlte. Schließlich war ich als Mutter ja noch bei ihr. Als Mutter durfte ich bleiben aber als Partnerin durfte ich loslassen. Als ich die Hand meiner Freundin los ließ merkte ich, dass dies sehr schwer war und mir wehtat.

Bei meiner Tochter konnte ich Mama, Kratzbaum und das gute Verhältnis sein – aber als Partnerin gehörte ich eindeutig zu meiner Freundin.

Das schien schon einmal geklärt aber trotzdem fühlte sich meine Freundin als Stiefvater noch immer ausgeschlossen. Und solange ich es nicht schaffen würde den „Stiefvater“ ebenso zu integrieren wäre ein Zusammenleben zweifelsohne zum Scheitern verurteilt und meine Partnerin würde sich dann ebenso ausgeschlossen fühlen.

Ich war ratlos…

Nun fingen die Personen an folgende Sätze immer und immer wieder zu sprechen.

(Ich als Mama:) Ich lasse los (Gutes Verhältnis zwischen Mutter und Kind:) dadurch wird das Miteinander viel leichter (Kratzbaum:) Das Kratzen hilft mir dabei

Meine Partnerin: Ich würde mir wünschen mitentscheiden zu können und zu dürfen. Ich wünsche mir Platz
Stiefvater: Mich braucht keiner

Tochter: Ich berühre Dich zärtlich wenn ich das möchte
Eigenverantwortung: Hör auf Dich! Hör auf alle Teile!
Verantwortung: Jeder übernimmt seinen Teil der Verantwortung

konstruktive Durchsetzung: Die Regeln werden gemeinsam aufgestellt.
Jeder bekommt seinen Teil
Schwäche: Du darfst auch mal schwach sein bei so viel Vielfalt.
Humor: Humor und Leichtigkeit
Hunde: Spielerisch und kraftvoll sind wir. Bleib in dieser spielerischen Kraft
gemeinsame Freunde: Vertrauen und Leichtigkeit
gemeinsame Feinde+ verstorbene Verwandte: Unterschätze Deine Feinde nicht

Mir wurde klar dass unser Zusammenleben nur dann funktionieren kann, wenn meine Freundin auch mitbestimmen darf und ihren fixen Platz zugeteilt bekommt.

Entscheidungen sollten gemeinsam getroffen und verhandelt werden. Und es wäre gut dabei kreative Ideen zu entwickeln, damit sich alle Beteiligten verstanden und eingebunden fühlen.

Auch sah ich ein, dass ich an meiner Eigenverantwortung arbeiten muss um nicht von den Launen anderer so abhängig zu sein. Und dass ich die kreative Durchsetzung benötige um die Verantwortung zu übernehmen.

Schlussendlich kam auch noch der verstorbene Vater meiner Tochter wie ein Schutzengel zu mir – er gab mir seine Hände und sagte:

Ich gebe gerne die Kraft dafür

Und ich antwortete:

Und ich nehme es und mache das Beste daraus

Inzwischen ist meine Freundin wieder nachhause gekommen und wir haben einen Familienvertrag geschlossen den wir (Ich, meine Freundin und meine Tochter) gemeinsam verhandelt haben und jeder abstimmen und seine Wünsche einbauen durfte. Der Vertrag wurde von allen unterzeichnet und bis heute ist eigentlich alles gut gegangen. Natürlich kommt es immer wieder zu „heiklen Situationen“ in denen es nicht immer einfach ist die Leichtigkeit und den Humor zu halten. Aber ich arbeite an mir – an meiner Einstellung und meinen Erwartungen mir selbst und den anderen gegenüber. Und ich habe durch das Seminar ein neues Werkzeug in der Hand…. Nämlich, wie ich mir jederzeit Kraft holen kann um das alles auch auszuhalten 

Auch dafür ein großer herzlicher Dank an Dr. Leibetseder!

Persönliches Empfinden der systematischen Familienaufstellung:

Ich denke, dass diese Art Familienaufstellung sehr gut aufzeigen kann wo Problematiken verankert sind. Sozusagen den „Knoten der gelöst werden muss“ sichtbar machen, da man die Möglichkeit hat sich aus der Situation herauszunehmen und von außen einen klareren Blick zu bekommen. Oft erscheinen ja Probleme anderen viel leichter lösbar als seinen eigenen…

Natürlich passiert es teilweise dass die aufgestellten Personen zu sehr in ihre eigene „Geschichte“ kippen aber auch das wird eindeutig empfunden. Man kann sehr gut spüren wer da gerade seine eigenen Gefühle ins „Spiel bringt“ und wer tatsächlich spiegelt.

Ich glaube, dass man eine Aufstellung nur dann machen sollte, wenn man auch soweit ist die Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen und sich nicht die endgültige Lösung alleine durch die Aufstellung erwartet.

Dieser Weg kann aufzeigen wie man handeln könnte wenn man das möchte aber es ist gerade „danach“ sehr wichtig auch wirklich handeln zu wollen.

Eva G.

Systemische Themenaufstellung – Managererfahrung

Familienaufstellung - Eindrücke eines Managers
 

Bzgl. Seminar - Familienaufstellung - möchte ich mich bei Ihnen, Fr. Ahorner und bei Hrn. Dr. Leibetseder für das gelungene und äußerst bereichernde Wochenende bedanken.

 

Dank Euch und der Gruppe, war es für mich eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte und aus der ich für mich sehr viel mitnehmen konnte. Mir wurde auch wieder Bewusst wie schön es ist sich mit "angenehmen" Menschen zu umgeben, die ähnliche Interessen haben und die Welt auch mal aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Neben den sehr persönlichen emotionalen Erlebnissen, hat mich auch das Vertrauen aller Anwesenden sehr beeindruckt, sodass ich das Gefühl gehabt hatte, an etwas ganz großem und besonderen teilzuhaben.

 

Ich empfinde es sehr angenehm Menschen zuzuhören und Ihnen n a h e zu sein. „Wie nahe“ ist dann schon ein neues Thema, dem ich mich derzeit widme. Durch dieses Erlebnis ist mir bewusst geworden wie nahe mir die Arbeit im Moment ist und wie wenig Zeit ich mir nehme fuer angenehmere Dinge.

 

Ich hatte auch ständig das Gefühl ganz bei mir zu sein und einer innersten Bestimmung zu folgen. Ich habe das Glück, dass ich in meinem Beruf sehr oft dieser Bestimmung nachkommen kann und auch mit unseren Kunden/Lieferanten sehr persönliche und tiefgreifende Gespräche führen darf. Dies erfordert sehr viel Vertrauen und genau das war es auch, was an diesen 2 Tagen spürbar war. Diese Offenheit und Ehrlichkeit, die ich im Leben so schätze und mir sehr wichtig sind.

 

Wenn ich noch nicht den Schritt mache selbst aufzustellen, liegt es mehr daran, dass ich für mich noch nicht bereit bin, genauer auf meine Familiengeschichte hinzusehen, als dass mir das Vertrauen dazu fehlt. Mir gefällt im Moment das Bild, das ich von meiner Familie habe sehr gut, aber ich weiß, dass dieses Instrument Familienaufstellung mir auch einmal bei aktiver Aufstellung helfen wird. Und genau dieses "Hinsehen" ist es, dass mir auch wieder bewusst wurde und mir klar wurde, warum ich derart kurzsichtig bin....

 

Ich bewundere noch immer alle Aufstellenden, die sich dieser Intimität aussetzen. Für mich als Teilnehmer, der aufgestellt wird, war es erstaunlich welch Energien dies freisetzt und auf die Personen wirkt. Durch diese Energien und das Übernehmen von Rollen ist für mich spürbar geworden, welche Vielfalt unser Geist im Leben zulässt. Es ist schön das  Gefühl zu haben, dass alles möglich ist und ich alles erreichen kann was ich will. Es ist nur eine Frage unserer Gedanken und des "Glücks(gefühl)".

 

Beim Vergleich mit dem "Sandler" und dem "Attentäter" wurde mir auch in diesem Seminar klar, wie schnell man von einem sozialisierten Menschen zu einem krassen Außenseiter werden kann, der am Rande der Gesellschaft steht. Und plötzlich hatte ich auch Verständnis für den "Sandler" bzw. den "Attentäter" und wieder lies ich den Gefühlen freien Lauf und konnte dadurch spüren, dass ich lebe und sich in mir etwas verändert und ich es als Glück empfinde sozialisiert zu sein.

 

Wo ich wieder bei einem Punkt gelandet bin, der auch sehr wichtig für mich ist. Die Veränderung zu sehen, wie Menschen, die verbittert, enttäuscht, frustriert, verletzt, gekränkt, verängstig sind, sich durch Aussöhnung, Führung, Fallenlassen, Gemeinschaft, Lachen zum positiven verändern. Plötzlich stehen Klarheit, Glücksgefühle, Geborgenheit, Fröhlichkeit, Angenommenheit, Dankbarkeit, Verzeihung u.v.m. im Vordergrund. Ich spüre wie die Veränderung wirkt und sich als "Leben" manifestiert. Ich habe das Gefühl, alles verändert sich zum Guten und alles wird gut. Ich bin innerlich zufrieden und ausgeglichen und mein Kopf ist frei von Alltags- u. Berufssorgen.

 

Mir wurde klar wie wichtig die Momente in meinem Leben sind, und die erlebten Momente am Wochenende werde ich sehr lange in Erinnerung behalten. Sehr stark war auch das Gefühl der Gemeinsamkeit und der ähnlichen Lebensphilosophie der Teilnehmer, trotz unterschiedlichen Alters und Herkunft.

 

Ich bin froh, dass es Euch gelungen ist einen Verein wie gep auf die Beine zu stellen und es stimmt mich sehr positiv für die Zukunft einer humaneren Welt, in der der Mensch und seine positiven Seiten wieder im Vordergrund stehen. Falls ich mit meiner persönlichen Mission in dem jetzigen Unternehmen scheitern sollte, die Gemeinschaft und die Vision, eines persönlichen, humanitär-umweltfreundlichen, sozialistisch-freiheitlichen Wirtschaftskommunismus ;-) in den Vordergrund zu stellen, so ist es ein gutes Gefühl zu wissen, dass auch anderswo an einem ähnlich Weltbild gearbeitet wird, wo auch ich vielleicht eines Tages einmal einen Platz finden könnte ;-)

 

Abschließend noch einmal vielen herzlichen Dank für dieses Geschenk und diese bereichernde und ausgesprochen lehrreichen Stunden. In diesem Sinn alles Liebe und bis bald

 

Der Autor äußerte ausdrücklich den Wunsch anonym zu bleiben. Stellungnahmen zum Artikel leiten wir gerne weiter. Zusendungen an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Kontakt:
Dr. Leibetseder & Partner
Beratungsgesellschaft mbH

Mobil: +43 (0)699-10373604
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Systemische Themenaufstellung -
Sozialkompetenz im Umgang mit Verletzungen

 
St. Gilgen am Wolfgangsee/Weihnachten 2007

Da sich Verletzungen in meinem Leben wie ein roter Faden durchziehen, habe ich sie zum Thema meiner Aufstellung gemacht. Um diese wiederkehrenden Muster zu durchschauen und zu transformieren und meine Stärke jederzeit zu leben.

Außerdem wollte ich auch alte Verletzungen nicht in eine neue Beziehung hineinnehmen.

Die Systemaufstellung gestaltete sich für mich in 2 Teile:

 

1) Exploration durch den Aufstellungsleiter:

a) Traum:

In diesem Traum sehe ich mich in einem ausweglosen engen Felskessel als Opfer auf einem Altar. Im nächsten Bild ist mein "Nixenschwanz" abgeschnitten und liegt beim Gemüse. Ich empfinde Entsetzen, weil sie mir meinen Nixenschwanz genommen haben. Mir wird also meine Freiheit, meine Beweglichkeit genommen.

In der Interpretation sehe ich die starren Felsen als meinen Vater und die Mutter als Person, die das Opfer nicht verhindert.

Dazu möchte ich sagen, dass wir Vater und Mutter auch in uns tragen und es hier auch zur Transformation kommt. In meiner Aufstellung konnte ich in mir eine Wandlung erleben, was das Loslassen von Ängsten betrifft, die oft einer harten Haltung zugrunde liegen ( Vater in mir ) oder auch in die Opferrolle führen, die meist nicht nötig ist und durch aussprechen dessen, was "Sache" ist verhindert werden kann im Spannungsfeld zw. Großzügigkeit und Bestimmtheit.

 

b) Realsituation:

Mein damaliger Freund geht mit meinem Hund "Gassi" und kommt Stunden lang nicht zurück (im Normalfall wäre er ca. eine halbe Stunde weg gewesen) und ist tel. nicht erreichbar. Meine Zweifel ( wir waren noch nicht lange zusammen ) steigerten sich im laufe der Stunden bis zur Aggression und es entstand eine echte Quälerei. Ohnmächtig, in Sorge, hatte ich das Gefühl, die Situation nicht mehr unter Kontrolle zu haben. Dabei hatte ich mich sehr gefreut, dass er sich um meinen Hund kümmert, und dieses "Kümmern" auch ein grundlegender Wunsch von mir ist. Alkoholisiert stand er schlussendlich vor mir und reagierte auf meine zornigen Vorwürfe weinerlich, sodass ich schließlich sagte "Schwamm drüber". Ich hörte jedoch später, über Umwege, dass er mich nicht ernst nehmen kann, weil ich in dieser Situation nicht hart genug mit ihm zu Gericht gegangen bin. Eine toughe Powerfrau hätte ihm das Fell über die Ohren gezogen, sagte er.

Sehr bewusst wurde mir, dass, aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, es durchaus ein Zeichen von Stärke ist, zu verzeihen und großherzig zu sein. Nur hat er damit nicht umgehen können. Sein Verhalten war egoistisch und "schleimig", weil er sich durch sein Selbstmitleid aus der Verantwortung für sein Verhalten genommen hat. Dadurch habe ich über meine Empfindungen kaum etwas vermitteln können sondern habe aus Rücksicht auf seine Probleme mit seinem Leben geschwiegen. An mir wäre es jedenfalls gewesen, meine eigene Verletztheit mehr zu zeigen und ihn zur Wiedergutmachung aufzufordern. So ist das "Schwamm drüber" etwas zu früh gekommen - im Sorgen um mich selbst, sollte ich hier mehr in den Dialog gehen, um Projektionen zu verhindern und Klarheit und ein respektvolles Miteinander zu schaffen.

 

2. Aufstellung angeleitet durch den Aufstellungsleiter:

Wir haben Einzelaspekte aufgestellt, die folgende Affirmationen im Zuge der Aufstellung für mich hervorhoben:

Wunsch:

"Wünsch werden wahr. Du schaffst es."

Aggression:

"Ein heiliger Zorn ist gelegentlich gut."

Dieser Aspekt hat sich im Licht des Regenbogens nochmals transfomiert, dahingehend, dass die Aggression nicht mehr so oft nötig ist. Man kann ruhig auch mal "5 gerade sein lassen", bei wichtigen Dingen oder gerade bei schmerzenden Verletzungen, aber bestimmt reagieren, den Schmerz zeigen und auch ein "wieder gut machen" fordern um sich selbst und dem anderen Respekt zu geben.

Kontrolle:

"Sei mutig, die Kontrolle bleibt bei Dir."

Hier ist die Angst vor Kontrollverlust auch etwas, das im Rahmen der Aufstellung im eigenen Inneren transformiert wird, durch das Loslassen der Ängste, ein Prozess der in Gang gesetzt wird und sofort spürbar ist. Anstattdessen tritt ein neues Selbstverständnis, Gelassenheit und Selbstvertrauen bzw. ein Vertrauen "nicht allein zu sein".

Schwamm:

"Annehmen der Aggression bereitet Freude und Lebendigkeit, weil man die Quälerei vergibt."

Schlechtes Reden über andere:

"Geh in Deine Ehrlichkeit. Du weißt was Du kannst. Vertrau Dir selbst."

Ergänzung: Mit einem liebevollen Herzen und Respekt, kann man viel ansprechen.

Opfer:

"Bleibe verletzlich - so bleibt man lebendig - es gibt neue Möglichkeiten - der Blick weitet sich"

Ehrlichkeit:

"Ich bin bei Dir."

Projektor:

"Projektionen zurücknehmen!"

Ego-Schleimi:

" Es gibt auch schlechte Männer. Genau hinschauen, hinterfragen! So wird die Verletzlichkeit geschützt."

Der Mann, der sich wandeln kann:

"Dinge und Wünsche aussprechen, zukommen lassen. Wünsche und die Freude daran."

 

Dialog:

"Sprich aus, was längst auszusprechen ist - Dialog halten. Das Zurückhalten der Worte tut weh. Es wird leichter, wenn man es ausspricht. Augenmerk auf die Projektionen. Es kommt auf das Licht, die Beleuchtung an. In die Kraft gehen! Mit Humor kann man es leichter aussprechen."

Ich habe in dieser Aufstellung zu einer neuen Beweglichkeit gefunden, wo ich Raum für mich spüre, ohne diesen mit Härte verteidigen zu müssen oder mir ohnmächtig nehmen lassen muß. Neue Wege sind möglich.

Auch bei der Partnerwahl haben neue Kriterien an Wichtigkeit gewonnen und der Fokus hat sich geändert, sodass mehr Harmonie möglich ist.

Ich lasse alte Muster los und finde lebendigere Möglichkeiten mein Leben zu gestalten und Freude, Leichtigkeit und psychische Freiheit zu leben. Ich schätze es, mir meiner eigenen Kraft und meines Wertes wieder mehr bewusst zu sein.

Danke für diese neue Perspektive!

H. F.

Aufstellungsanleitung
Univ.-Lekt. Mag. Dr. K. Leibetseder

Mobil: +43(0)699-10373604

Seminar-Feedback

- Was ist das?

Eine Methode, zur Förderung der Team-Entwicklung und damit zur Verbesserung der Kooperationsfähigkeit aller Beteiligten. Wenn Menschen ergänzend zusammenarbeiten, bewährt sich die Methode des Feedback.
 
Was TeilnehmerInnen in Seminaren oder gemeinsamen Unternehmungen wahrgenommen haben, öffnet viel über sich selbst und die Beteiligung im Gruppenverhalten.

 

Lesen Sie mehr zum Thema in folgenden Berichten:


- Systemische Themensimulation - Unsicherheit in der Sicherheit
- Systemische Themensimulation - Sozialkompetenz im Umgang mit Verletzungen
- Systemische Themensimulation - Managererfahrung

- So machen wirs nicht!