Im Spiegel der Anderen

nämlich im Leben der Menschen fremder Kulturen, erkennen wir, dass die Grundstrukturen des menschlichen Wahrnehmens, Fühlens, Denkens und Verhaltens über die Grenzen der Kontinente und Nationen hinweg ähnlich sind, also ein gemeinsames Erbe erkennen lassen.

Das trifft in besonderem Maße für zentrale Lebensbereiche zu, z. B. für das Familienleben, Kooperation, Angst und Angstbewältigung, Feste und die Kunst.

Dieses verbindende Erbe wurde hauptsächlich im Verlauf von rund 80.000 Generationen geformt, als unsere Vorfahren (Homo erectus) vor etwas 2 Millionen Jahren als steinzeitliche Jäger und Sammler in Kleingruppen lebten (vgl. Burenhult et al. 2000).

Ausgestattet mit Grundmustern des Verhaltens aus der Steinzeit müssen wir nun die Probleme unserer modernen Welt bewältigen.
Für diese Aufgabe ist es hilfreich, wenn wir uns der Wurzeln und Hintergründe unseres Verhaltens bewusst werden. (Johanna Forster, Wulf Schifenhövel, Christa Sütterlin: Im Spiegel der Anderen. Forschungen zum gemeinsamen Erbe der Menschen.)

Zitiert aus: Im Spiegel der Anderen, Forschungen zum gemeinsamen Erbe der Menschen (Johanna Forster, Wulf Schiefenhövel, Christa Sütterlin, Dorothea Steinbacher, 2012).